Förderbereiche

Neophyten

Exotische Pflanzen, so genannte invasive Neophyten, verbreiten sich in den Wäldern immer stärker. Sie verdrängen einheimische Pflanzen und damit auch Tiere, denen die Nahrungsgrundlage entzogen wird. Die Ursache hierfür ist zu einem Grossteil in den Privatgärten der Bevölkerung zu suchen, wo exotische Pflanzen beliebt sind. Mit dem Projekt können Gartenbesitzer ihre Neophyten kostenlos durch einheimische Pflanzen ersetzen. Die Gartenarbeiten (entfernen, entsorgen, pflanzen) tätigen sie entweder in Eigenarbeit oder lassen sie durch Fachpersonen ausführen.

Förderlaufzeit 2022 - 2025
Förderbereich Umwelt
Fördersumme CHF 350'000
Förderpartner

Amt für Umwelt: www.ur.ch/afu

Korporationsbürgergemeinden in Uri: www.buergergemeinde-altdorf.ch

Korporationsbürgergemeinden und Amt für Umwelt als Förderpartner

Die Korporationsbürgergemeinden sind eigenständige, öffentlich-rechtliche Körperschaften. Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Bewirtschaftung, Pflege und Verwaltung der Wälder. Das Amt für Umwelt Uri hat den gesetzlichen Auftrag, die Urner Umwelt zu schützen, damit auch die Nachkommen in einer weitgehend intakten Naturlandschaft leben können.

Herausforderungen und Ziele

Einerseits sollen invasive Neophyten, die sich immer stärker in den Urner Wäldern ausbreiten und die dortige Waldökologie und die Schutzfunktion des Waldes beeinträchtigen auf freiwilliger Basis bekämpft werden. Andererseits soll die Bevölkerung sensibilisiert werden, im eigenen Garten einheimische Pflanzen zu verwenden und Neophyten fachgerecht zu entsorgen.

"Mit dem Tausch und Setzen von über 1000 einheimischen Pflanzen trägt dieses Projekt nachhaltig zum Erhalt des Schutzwaldes und zur Biodiversität bei."

Stefan Jauch, Präsident Korporationsbürgergemeinde Altdorf

 

Bedeutung für den Kanton Uri

Die Urner Landschaft wird zu einem grossen Teil durch den Wald geprägt. Der Wald hat zudem eine wichtige Schutzfunktion für die darunter liegenden Siedlungen und Verkehrswege. Neophyten, insbesondere invasive, gefährden das bestehende Gleichgewicht in den Wäldern. Durch das Verdrängen einheimischer Pflanzen verlieren auch einheimische Tiere einen Teil ihrer Nahrung. Mit dem Projekt wird das Übel dort angepackt, wo es häufig seine Ursache hat: in den privaten Gärten.

Wirkung 

Der erste Teil der Aktion (2022/23) war ein grosser Erfolg. Die Gartenbesitzer von Altdorf, Flüelen und Sisikon haben das Austausch-Angebot intensiv genutzt. Im zweiten Teil (2024/25) ist die Nachfrage in den übrigen Korporationsgemeinden derart gross, dass der Stiftungsrat die Höhe der Förderbeiträge mehr als verdoppelt hat. Der direkte, kurzfristige Nutzen des Projekts für den Urner Wald ist jedoch zweitrangig. Durch die hohe mediale Beachtung und Resonanz werden sich die Gartenbesitzer der Problematik der Neophyten bewusst und dadurch motiviert, weniger Neophyten zu pflanzen, bestehende Pflanzen sowie Schnittgut fachgerecht zu entsorgen und die Samenstände frühzeitig abzuschneiden, was die Verbreitung der Exoten im Wald verlangsamt. Dadurch wird auch die Bekämpfung der Neophyten im Wald erleichtert.

"Ich finde es grossartig, dass die Dätwyler-Stiftung das Projekt «Neophyten-Tauschaktion» grosszügig unterstützt und damit überhaupt möglich gemacht hat. Die Dätwyler-Stiftung setzt damit ein klares Zeichen für mehr Biodiversität in unserer Umgebung und weniger invasive Neophyten in den Urner Wäldern."

Dr. Alexander Imhof, Amtsvorsteher Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion Kanton Uri